Der Trausegen to go – So war es!

Niemals hätte ich gedacht, dass das Angebot zum „Trausegen to go“ in dieser Dimension angenommen und einschlagen würde. Die Idee, Paaren die Möglichkeit zu geben, ganz spontan und unspektakulär, ohne großes Tammtamm kirchlich zu heiraten, stammt vom Berliner Segensbüro. Hier wird fleißig experimentiert, wie Kirche nah am Menschen sein kann, gewandelte spirituelle Bedürfnisse werden entdeckt und bedient, und es werden ganz neue Formen der Gottesdienst- und Kasualpraxis ausprobiert.

Darauf hatte ich Lust, entwarf schon vor acht Monaten eine Werbung und sprach einige Kolleginnen und Kollegen an, die an solch einem Experiment auch Interesse hatten. 16 waren wir am Ende, alle neugierig, wie man sich kurzfassen, spontan predigen und viele Menschen glücklich machen und mit Gottes Segen in Berührung bringen könnte.

Geplant hatten wir mit drei Segnungsorten: der Unionskirche, einem Pavillon vor der Kirche und einem Trauzimmer im Gemeindehaus. Für jedes Paar 15 Minuten mit individueller Ansprache und persönlichem Musikwunsch. Im Anschluss Sekt und Kuchen für alle.

Nachdem kurz vor dem 24.04.24 schon nahezu alle Zeitslots ausgebucht waren, haben wir noch ein zweites Trauzimmer im Gemeindehaus eröffnet und die „Trau-Oase“ im Dachgeschoss. Sechs Profi-Musiker waren an diesem Tag im Einsatz und haben Herzenswünsche mit der Orgel, dem Piano, mit Gesang performed und Menschen zu Tränen gerührt.

Am Ende haben insgesamt 82 Paare den Segen empfangen, 18 Paare haben sich das offizielle Ja-Wort gegeben. Rund 50 Ehrenamtliche haben geordnet, Urkunden geschrieben, Kuchen und Sekt verteilt, gespült, Freudentränen getrocknet, Seifenblasen gepustet, Konfetti und Blumen geworfen, applaudiert, sich mitgefreut, im Vorfeld Kuchen und Plätzchen gebacken. Unsere Sekretärin Anna Blümm wirbelte im Büro mit gefühlt acht Armen, um die Menschenmengen in geordnete Bahnen zu lenken, und Küsterin Eva Häring-Neumann war scheinbar an allen Orten zugleich, um der feiernden Menge zu Diensten zu sein.

Radio und Fernsehen waren mit im Boot und die Resonanz einfach nur umwerfend. Zahllose glückliche Menschen und schon am folgenden Tag sechs Anfragen in meinem Mail-Postfach, ob es am 25.05.2025 wieder stattfinden würde. Vielleicht an einem anderen Ort, wir werden es Euch wissen lassen. Vielen Dank an alle, die so etwas – mir fehlt der Superlativ – haben möglich werden lassen.

Pfrin. Dr. Daniela Opel-Koch

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