„Wir wollen an Reformationstag einen klassischen Gottesdienst!“, höre ich eine Dame sagen, als ich die im Nachbarschaftsraum entstandene Idee vortrage, einen besonderen Gottesdienst am 31. Oktober anzubieten. Sie wissen schon: Die meisten – nicht nur jugendlichen – Menschen widmen sich an diesem Tag eher „Süßem oder Saurem“, verkleiden sich spukig, laden zu ulkig-fragwürdigen Buffets und Horror-Filmen ein oder tummeln sich an Feuerschalen und trinken gemeinsam etwas. Ja, sie zelebrieren Halloween.
Noch vor einigen Jahren machte ich die Tür im Pfarrhaus auf und hielt einen Vortrag darüber, dass Reformationstag sei! Ist es ja auch! Einer der wichtigsten Tage, die man als Protestant:in im Kalender hat. Aber ich frag mal: „Was wollen wir denn eigentlich?“ Einen Reformationsgottesdienst, in dem nur wenige Menschen sitzen, während der Rest der Welt komplett andres im Sinn hat? Wäre es da nicht klüger und einen Versuch wert, beides miteinander zu verbinden? Schließlich ging es Luther auch darum, der Angst der Menschen etwas entgegenzusetzen!
Kurzum: Wir versuchen das in diesem Jahr. Unsere Konfis kommen! Rund 75 Jugendliche! Und Sie hoffentlich auch. Denn es ist uns total wichtig, das eine mit dem anderen in Einklang zu bringen, beide Bedürfnisse zu bearbeiten und vor allem auch für die Kinder und Jugendlichen eine Möglichkeit zu schaffen, Reformationstag kennen- und würdigen zu lernen. Wir feiern um 19.00 Uhr Gottesdienst in der Unionskirche und laden im Anschluss sowohl zum Lutherstammtisch als auch zur Halloween-Party auf zwei Stockwerken im Gemeindehaus ein. Wer weiß: Vielleicht kommt man ja ins Gespräch und es wird der unvergesslich schönste Reformationstag aller Zeiten.
Pfrin. Antonia von Vieregge und Pfrin. Dr. Daniela Opel-Koch