Menu
Menü
X

Abgabe von Erntegaben für das Erntedankfest

Moshi Ausschuss

Zum Schmücken der Unionskirche und des Erntedank-Altares zum Erntedankfest am Sonntag, den 1. Oktober bitten wir wieder um Erntegaben von den Feldern und aus den Gärten. Über Obst und Gemüse aus eigener Herstellung freuen wir uns ebenso wie über haltbare Grundnahrungsmittel und Konserven. „Wofür bin ich dankbar?“ – von dieser Frage wollen wir uns leiten lassen. Vielleicht gehören dazu auch ein Fläschchen Wein oder eine Tafel Schokolade. Grund zum Danken gibt es genug! Der Erlös aus dem Verkauf der Gaben nach dem Erntedankgottesdienst ist für unsere Partnergemeinde in Moshi bestimmt.

Abgeben können Sie Ihre Gaben am
Samstag, den 30. September von 10-12 Uhr in der Unionskirche.

 

Vielen Dank!
Der Moshi-Ausschuss

Erntedankfest mit Gästen aus Moshi/Tansania

Moshi AusschussErdendank 2022

Am Sonntag, den 1. Oktober feiern wir zusammen mit unseren vier Gästen aus Moshi/Tansania das Erntedankfest mit einem großen Erntedankgottesdienst um 10.30 Uhr in der Unionskirche. Pfarrer Manasseh Mdimbirwe aus der Partnergemeinde in Moshi wird voraussichtlich die Predigt halten zur Frage „Wie können wir dankbar leben in Tansania und in Deutschland?“. Mit unseren Gästen werden wir fröhliche Dank-Lieder singen – auch in der Sprache Tansanias „Kisuaheli“. Der Posaunenchor wird den Gottesdienst musikalisch mitgestalten, und nach dem Gottesdienst ist wieder Gelegenheit zum Erwerb der gespendeten Erntegaben.
Wir freuen uns auf den Gottesdienst und laden herzlich ein!

Der Moshi-Ausschuss


Unsere Partnergemeinde im Wandel

Nach neun Jahren war ich im Frühjahr dieses Jahres zum ersten Mal wieder zu Besuch in unserer Partnergemeinde in Moshi/Tansania. Diesmal mit dem Vorsitzenden des Partnerschafts-Ausschusses, Ulf Grensemann.

Meine Beobachtung auf Schritt und Tritt: Dieses Land mit seinen Menschen – und damit auch unsere Partnergemeinde - erlebt einen atemberaubenden Wandel. Tansania gehört zu den so genannten „Schwellenländern“, also zu den Ländern, die aufgrund ihres Fortschrittes nicht mehr direkt zu den „Entwicklungsländern“ gehören.
Schon bald nach meiner Ankunft fiel mir auf dem Weg vom Flughafen in die Stadt das völlig veränderte Straßenbild auf. Waren die Straßen von Moshi vor neun Jahren noch überfüllt mit Fahrrädern, die überwiegend als Transport- und Lastenräder genutzt wurden (auch für extrem schwere Lasten), sieht man heute nur noch vereinzelt Fahrräder. Sie wurden ersetzt von unzähligen Motorrädern und den sogenannten Tuk-Tuks, den stinkenden und nebelnden motorisierten Dreirädern mit Textildächern aus Asien, die die Straßen zu tausenden säumen. Tansania ist auf dem Weg zur völligen Motorisierung.

Freilich hat heute in Moshi fast jeder ein Handy. Und viele Schülerinnen und Schüler stolpern genauso gedankenverloren mit ihren Handys vor den Augen durch die Stadt wie bei uns. Das Land ist in der Moderne angekommen mit allen Konsequenzen! Selbst die Massai tragen in den Gürteln ihrer traditionellen farbenprächtigen Gewänder neben dem Hirtenstock ihr modernes Smartphone.
Schließlich erlebt Tansania wie viele afrikanische Staaten ein gewaltiges Bevölkerungswachstum. Lebten 1967 noch 12 Millionen Menschen in dem Land, so sind es heute schon 62 Millionen, und im Jahre 2051 werden es 151 Millionen sein. Das heißt: die Straßen und Märkte in Moshi sind heute schon überfüllt mit Menschen. Und es werden täglich mehr.

 

Viele der Menschen leben in unserer Partnergemeinde „Pasua“ (mit den Gemeindeteilen Kalimani, Idstein und Kaloleni) noch in traditionellen Lehmhütten mit Blechdächern (aber fast immer mit einem überdimensionierten Farbfernseher und einer Satellitenschüssel auf dem Dach), viele leben aber bereits auch mit einem beachtlichen Standard in festen moderneren Häusern mit Strom, fließendem Wasser und einigem Komfort. Die soziale Kluft zwischen den eher wohlhabenden und den bedürftigen Bevölkerungsschichten nimmt auch in Tansania zu. So konnte ich erleben, dass vor den Mauern eines sehr stattlichen Anwesens eine Familie in der prallen Sonne hauste, die samt den Kindern ihr täglich Brot mit Felsbrocken zu Bausplitt kleinhämmern erschuftete. Kinderarbeit aus Not auch in Moshi! Akuten Hunger gibt es zurzeit in Tansania nicht, wobei der tägliche Lebenskampf durch die Pandemie (samt eingebrochenem Tourismus), Klimakrise und Ukrainekrieg deutlich härter geworden ist.
Der wirtschaftliche und soziale Wandel des Landes ist auch in der Kirchengemeinde angekommen – wenn auch unterschiedlich. Im Gemeindeteil „Pasua“ leben die eher ärmeren Gemeindemitglieder in ihren Lehmhütten, wogegen im reicheren Gemeindeteil „Idstein“ die besser Gestellten zum Teil in neuen Häusern der Neubaugebiete leben. So konnte die wachsende Idstein-Gemeinde (bis zu 600 Gottesdienstbesucher am Sonntagmorgen!) in den letzten Jahren ihre Idstein-Kirche fast um das Doppelte erweitern und eine neue Halle für die Kindergottesdienst-Kinder bauen, wogegen die ärmere Pasua-Gemeinde mehr und mehr Gemeindemitglieder verliert.

Unter dem gesellschaftlichen Wandel leidet zunehmend die Kindergarten-Arbeit in allen Gemeindeteilen. Besuchten vor wenigen Jahren noch bis zu 450 Kinder die Gemeinde-Kindergärten, so sind es heute nur noch 172 Kinder. Die wohlhabenden Eltern schicken ihre Kinder in besser ausgestattete private Kindergärten. Andere Eltern ziehen für ihre Kinder die in den letzten Jahren entstandenen kommunalen, freikirchlichen oder muslimischen Kindergärten vor, da diese gebührenfrei sind. So entsteht ein Teufelskreis: keine Kinder, keine Einnahmen, kein Geld für die Weiterentwicklung der Kindergärten, keine Gehälter für Lehrer, Erzieher, Lernmaterial und Modernisierung der Gebäude. Hier wollen wir in Zukunft verstärkt helfen!

Wandel in Tansania: Wir sehen in dieser Gemeindepartnerschaft die Aufgabe, unsere Schwestern und Brüder in Moshi/Tansania durch diesen Wandel zu begleiten, ihnen nach unseren Kräften zu helfen und sie zu unterstützen.

Moshi ist und bleibt unsere Aufgabe!

Martin Kuhlmann


Refokussierung der Gemeindepartnerschaft mit Moshi

Die Situation in den drei von der Kirchengemeinde in Moshi betriebenen Kindergärten hat sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert. Die Gründe hierfür sind vielfältig, liegen aber hauptsächlich in einer jahrelangen Verminderung der Qualität der Kinderbetreuung, von Lehrmaterialien, Einrichtungsgegenständen und Gebäuden. Resultat dieser jahrelang schleichenden Entwicklung ist eine Halbierung der betreuten Kinder innerhalb eines Zeitraumes von 10 Jahren und damit einhergehend ein hoher finanzieller Verlust, der von der Kirchengemeinde jährlich getragen werden muss. Die kontinuierliche Verlustsituation verstärkt zudem das bestehende Qualitätsproblem – ein Teufelskreislauf!

In einer Absichtserklärung haben sich nun die beiden Kirchengemeinden in Moshi und Idstein darauf verständigt, die Situation der Kindergärten nachhaltig zu verbessern und dieses Projekt in den Mittelpunkt der gemeinsamen Partnerschaftsarbeit in den kommenden Jahren zu stellen.

Die drei Hauptziele wurden dabei wie folgt definiert:

  • Verbesserung der Infrastruktur aller Kindergärten

  • Signifikante Erhöhung der Qualität der Kinderbetreuung durch Ausbildung und aktuelle Lehrmethoden

  • Verbesserung der Finanzsituation – alle Kindergärten sollen sich selbst tragen

Ein erster Schritt wurde mit der Bildung einer Fachgruppe gemacht, die aus Gemeindemitgliedern mit den Fachgebieten Lehre, Qualitätssicherung und Finanzen besteht. Verschiedene erfolgreiche private, kirchliche und öffentliche Kindergärten wurden bereits im Stadtgebiet Moshi besucht, um sich über deren Erfolgsfaktoren zu informieren. Aktuell arbeitet die Gruppe nun an einem detaillierten Projektplan, der die notwendigen Schritte und Massnahmen für die kommenden 4 Jahre beleuchtet. Dieser Plan wird im Rahmen der kommenden Delegation aus Moshi, die aus Mitgliedern der Projektgruppe besteht, vorgestellt, und mit dem Kirchenvorstand und dem Partnerschaftsauschuss in Idstein besprochen und beschlossen.

Eine Massnahme, die sofort eine unmittelbare Verbesserung für die Kinder darstellt, konnte nun mit Hilfe einer Spende aus Idstein umgesetzt werden. Über 200 Ledermatratzen wurden angeschafft. Auf diesen Matratzen verbringen die Kinder einen Großteil des Tages mit Spielen aber auch mit Schlafen in der Mittagspause. Somit konnten die alten unkomfortablen, harten Bastmatten, die vielfach bereits kaputt waren, ausgetauscht werden.

Über die weiteren Schritte in diesem Projekt werden wir fortlaufend berichten.

Ulf Grensemann


Zeitungsartikel

 

Neustart für kirchliche Partnerschaft - Moshi und Idstein wollen vor 35 Jahren geschlossene Freundschaft beleben

Ledermatratzen für die drei Kindergärten in Moshi

Neues aus unserer Partnergemeinde in Moshi, Tansania.

Nachdem in diesem Jahr eine kleine Delegation von Idstein nach Moshi gereist ist, wurde ein Projektplan zur nachhaltigen Verbesserung der Qualität der drei Kindergärten entwickelt.

Als ein erster Schritt hat der Moshiausschuss 200 neue Ledermatratzen für die drei Kindergärten gespendet. Auf diesen Matratzen spielen und schlafen die Kinder, dies ist komfortabler als die alten Bastmatten. Hilfe die sofort ankommt!

 

 

Delegationsreise 2023

Moshi AusschussDelegation 2023

Eine kleinere Delegation ist den weiten Weg von Idstein nach Tansania angetreten, um die 35 jährige Partnerschaft zu evaluieren, alte Freunde zu treffen, neue Kontakte zu knüpfen.

Neben einem Kindergarten wurden zahlreiche andere Bauprojekte bis dato unterstützt.

Martin Kuhlmann und Ulf Grensemann haben zahlreiche Gespräche geführt, Gottesdiensten besucht und ein Bild, gemalt von @kasimomichel, unserer wunderschönen Unionskirche überreicht.

Sicherlich auch immer wieder beeindruckend, wie das Leben anders sein kann. Denn Europäer haben die Uhr erfunden, Afrikaner die Zeit (afrikanische Weisheit).

Und dennoch, die Freundschaft hält allen Unterschieden stand. Danke für euren Einsatz.

Samstag geht's zurück. Wir sagen "Heia Safari"

Erntedank 2022

Moshi AusschussErdendank 2022

Die leckeren Erntegaben wurden vor dem Altar dekoriert und wurden nach dem Gottesdienst für unsere Partnergemeinde in Tanzania verkauft. Der Erlös kommt unserer Projektarbeit für Moshi zugute.

Vielen Dank für Erntedankgaben.

Zeitungsartikel

"Im Schatten des Kilimandscharo" über unsere unbürokratische Hilfe und Unterstützung in Moshi...

 

 

Die Sanierung des Idstein-Haus in Moshi

Unser gemeinsames Sanierungsprojekt für das in die Jahre gekommene Idstein-Haus in Moshi, das von Kirchenangestellten und Pfarrern bewohnt wird, schreitet voran. Der Sanierungsbedarf beläuft sich auf  10.000 Euro, die jeweils zur Hälfte von Idstein und Moshi getragen wird. Anbei einige Bilder vom Fortschritt der Sanierungsarbeiten.

  • .
  • .
  • .
  • .

Mehr als 200 Bäume für Moshi-Pasua

Umweltthemen spielen auch in unserer Partnergemeinde eine immer grössere Rolle. Aufgrund der Abholzung des Regenwaldes erodieren vor Ort die Böden. Deshalb haben wir mehr als 200 Bäume angepflanzt. Das Geld dazu wurde komplett von uns übernommen - eher unüblich für unsere Projekte - normalerweise möchten wir eine angemessene Eigenleistung, oftmals steht eine spontane Unterstützung bei wichtigen Themen im Vordergrund.

Herzlichen Dank!

Unsere Ostereier Aktion ist beendet. Es wurden 488 Eier aufgehängt, dazu steckten weitere 24 Euro in bar in den Eiern und 1000 Euro kommen vom Rotaryclub in Bad Camberg/Idstein obendrauf - das macht  insgesamt 1512 Euro.
Vielen Dank an die großzügigen Spender unserer Aktion 
" Ein Euro für ein Ei für Moshi ".

Noch ist es leer – unser Bäumchen in der Unionskirche. Doch das soll sich bald ändern! Ab Mitte März ist der Baum das Ziel unseres Kreuzweges in der Kirche. Und wir laden alle ein, uns ein aus-gepustetes, selbst bemaltes Osterei zu bringen (oder gerne auch mehr). Denn für jedes Ei spendiert die Kirchengemeinde 1 Euro für Moshi, genauer gesagt für den Kindergarten in unserer Partnergemeinde in Tansania. Hier werden Mittel für die Beschaffung von Spielgeräten gebraucht und es sollen bedürftige Familien unterstützt werden, die ihre Kinder gerne in den kirchlichen Kindergarten schicken würden, es sich aber nicht leisten können. „Pro Ei ein Euro“ heißt die Aktion und wir hoffen auf viele, viele Eier – die sinnbildlich für das leere Grab stehen, für die die Hoffnung auf die Auferstehung.

Moshi 2.0

Seit über 30 Jahren währt nun schon die Partnerschaft zwischen der evangelischen Gemeinde in Moshi Pasua,
Tansania und unserer Gemeinde. Ein Hauptanliegen des Moshi-Ausschusses ist es, diese langjährige Beziehung
weiterhin mit Leben zu füllen und auch für die nächsten Generationen als unterstützenswerte und  wertstiftende Initiative attraktiv zu gestalten.

Mit unseren tansanischen Partnern waren wir daher in den letzten Monaten im intensiven Austausch, um über die nächsten gemeinsamen Projekte zu entscheiden. Ziel war es den langjährigen Schwerpunkt auf bauunterstützende Maßnahmen, wie z.B. Kirchenbau oder Kindergartenrenovierung etwas aufzugeben und vermehrt Initiativen zu begleiten, die der Vielfalt der Gemeindearbeit in Moshi Rechnung tragen.

Pfingstgottesdienst zu afrikanischen Klängen

Partnerschaftsgottesdienst am 09. Juni 2019 mit Partnergemeinde in Moshi-Pasua / Tansania

Auch in diesem Jahr lieferte der Partnerschaftsgottesdienst der evangelischen Kirchengemeinde Idstein wieder einen Beitrag zur Völkerverständigung – besonders mit der Partnergemeinde in Tansania. Denn alle Menschen dieser Erde sind für unsere Welt verantwortlich – ob sie nun in Idstein oder in Moshi-Pasua in Tansania zu Hause sind.

Eine besondere Atmosphäre bekam der festliche Pfingst-Gottesdienst durch den Auftritt der Grundschüler der Montessori-Schule Idstein, die unter der Leitung von Pia Denninger, Gitti Zipfel und Anke Bergknecht einen afrikanischen Tanz “Amani yako bwana“ aufführten und von einer Schüler-Trommler-Gruppe begleitet wurden. So wurden die Gottesdienst-Besucher in Gedanken nach Tansania versetzt.

Die enge Verbindung zur Partnergemeinde Moshi-Pasua in Tansania zeigt sich in der nun mehr als 30jährigen Partnerschaft. Der Schwerpunkt der finanziellen Unterstützung der evangelischen Gemeinde Idstein liegt dabei bisher bei Bau und Unterhaltung von Kindergärten, der Ausbildung von Erzieherinnen nach der Montessori-Pädagogik sowie dem Ausbau der des Pfarrhauses und der Kirche. Regelmäßige Besuche beider Seiten pflegen den Austausch.

Im Anschluss an den Gottesdienst konnten sich die Besucher daher im Kirch-Café des Gemeindehauses auch noch die Bilder ansehen, die beim letzten Besuch zum 30jährigen Partnerschafts-Jubiläum in Tansania entstanden sind. So fand bei afrikanischen Impressionen noch ein reger Austausch und Ausklang statt.

Partnerschafts-Gottesdienst

P wie  Pfingsten und Partnerschaft
Partnerschafts - Gottesdienst

von Julia Katharina Berger
Die Grundlagen einer Partnerschaft sind die Kommunikation, der Austausch und der Zusammenhalt.
Faktoren, die das Band zwischen Idstein und Moshi stets aufrecht erhalten und die den Gedanken von Pfingsten widerspiegeln.

In diesem Sinne wird auch dieses Jahr traditionell am Pfingstsonntag, den 09.06.2019, um 10.30 Uhr der Partnerschafts-Gottesdienst in der Unionskirche in Idstein stattfinden.

Um an diesem Tag die gleichberechtigte und fruchtbare Beziehung unserer beiden Gemeinden gebührend zu feiern, laden wir herzlich dazu ein. Im Anschluss hoffen wir auf anregende Gespräche und Gedanken in afrikanischer Atmosphäre und Tradition, während der Fotopräsentation über unsere Delegationsreise im letzten Jahr.

Begleitet werden Gottesdienst und das darauf folgende Beisammensein von Schülerinnen und Schüler der Montessori - Schule in Idstein, die sich mit großem Interesse und Engagement an der Organisation beteiligt haben.
Der Moshi-Ausschuss

Spendenaktion „Brillen für Moshi“ findet ein positives Ende

„Pole Pole“ – langsam, langsam – so lautet das entspannte Lebensmotto in Tansania. Dies musste auch die Delegation der evangelischen Kirchengemeinde Idstein leidvoll erfahren, als sie im Oktober des letzten Jahres mit 550 von Idsteiner Bürgern gespendeten Brillen am Kilimanjaro-Flughafen in Tansania ankamen.

Kurz nach Ankunft wurde der Koffer mit sämtlichen Brillen von der tansanischen Medizinbehörde TFDA beschlagnahmt. „Unerlaubte Einfuhr von medizinischen Hilfsmitteln“ lautete der Vorwurf an die Idsteiner Delegation. Über 2 Stunden lang versuchte Delegationsleiter Ulf Grensemann den zuständigen Beamten der TFDA am Flughafen davon zu überzeugen, dass es sich um humanitäre Spenden für Hilfsbedürftige in der evangelischen Partnergemeinde Moshi handelt. Leider ohne Erfolg. Der Koffer blieb im Gewahrsam der TFDA.

Auch die umgehende Einschaltung des nord-tansanischen Bischofs Dr. Shoo brachte keine Lösung des Problems. „In Tansania herrscht eine unglaublich schwerfällige, langsame und teilweise willkürliche Bürokratie. War es vor einigen Jahren noch problemlos möglich, ja sogar willkommen, gebrauchte Brillen als Hilfsgüter für Bedürftige einzuführen, so gelang es uns dieses Mal während unseres zweiwöchigen Aufenthaltes nicht, die Spenden aus den Fängen der Beamten zu bekommen“, berichtet Grensemann. 

Im April diesen Jahres wurden die beschlagnahmten Brillen dann nach Ausfüllen unzähliger Formulare und Bescheinigungen sowie gegen Zahlung einer Bearbeitungsgebühr freigegeben. Reward Shelukindo, Vorsitzender des Partnerschaftskommittees in Moshi durfte nach 6 Monaten endlich die Brillen am Flughafen Kilimanjaro in Besitz nehmen.

In Zusammenarbeit mit Augenärzten des örtlichen Machame –Hospitals wurden die vom Idsteiner Brillenstudio Jaster vermessenen und gesäuberten Brillen umgehend an Hilfsbedürftige der Kirchengemeinde in Moshi fachgerecht verteilt. Die Aktion erfreute sich großen Zulaufs, da Brillen in Tansania Mangelware sind, aber wegen der vielen Augenerkrankungen unter anderem durch Infektionen sehr gebraucht werden. Nicht nur für Kinder mit Fehlsichtigkeit, sondern auch für die vielen Ich-AGs mit Dienstleistungen und Kleinstunternehmen. „Wenn eine Schneiderin wegen schlechten Sehens keinen Faden mehr einfädeln und nähen kann, ist natürlich ihre Existenzgrundlage vernichtet“, erzählt Shelukindo.

Ein zweiter Schwerpunkt der Spendenaktion war das Dorf Machame, tief im tansanischem Massaigebiet etwa 1,5 Autostunden nördlich von Moshi gelegen. Hier überstieg die Nachfrage nach Idsteiner Brillen sogar das Angebot. Viele Massais wanderten Stunden, um sich geduldig für eine Brille anzustellen. Über 200 Gestelle konnten so an hilfsbedürftige Massais verteilt werden.

„Wir sind froh, dass diese Aktion letztlich ein gutes Ende gefunden hat. Beharrlichkeit und Geduld haben sich ausgezahlt“, freut sich der Moshiausschuss der evangelischen Kirchengemeinde. „Asante Sana“ – vielen Dank allen Idsteiner Spendern sowie dem Team des Brillenstudios Jaster für das große Engagement und die fachmännische Unterstützung.

Hilfe für Moshi - Kindergärten und Schulen

Seit über dreißig Jahren besteht die Gemeindepartnerschaft mit Moshi am Fuße des 
Kilimanjaros. In dieser langen Zeit wurden zahlreiche große und kleine Projekte von unserer Kirchengemeinde und Idsteiner Bürgern unterstützt. 

nähere Informationen finden Sie im Artikel:

Ein „Tuk-Tuk“ für Elida Msoka

Nachhaltiges Moshi-Projekt erfolgreich umgesetzt.

In den von unserer Partnergemeinde in Moshi betreuten vier Gemeindeteilen gibt es etwa 800 hilfsbedürf- tige Menschen. Aufgrund der großen Anzahl Bedürftiger und der weiten Entfernungen konnte Elida Msoka aber bislang nur geringfügig helfen, denn in der Vergangenheit musste die Sozialhelferin täglich auf unwegsamen staubigen Wegen viele Kilometer zu Fuß zurücklegen, um die zahlreichen Behinderten, Waisen, Aids-Infizierten, Witwen, Kranken und Alten zu betreuen.

Bereits Ende 2013 entstand daher bei einer Delegationsreise von Gemeindemitgliedern aus Idstein nach Moshi gemeinsam mit unseren Partnern die Idee, dass ein Tuk-Tuk eine lohnende Anschaffung für die Ge- meinde in Moshiwäre, da Radfahren auf den schlechten Wegen Tansanias nicht oder nur bedingt möglich ist.

„Das hielten wir seinerzeit für ein sehr sinnvolles Projekt, denn mit diesem Fahrzeug könnte Elida, wesent- lich mehr Hilfsbedürftige aufsuchen“, so Günter Berentsen, damaliger Vorsitzender des Moshi-Ausschusses in Idstein.

Der Rotary Club Bad Camberg / Idstein hatte zu Beginn des Jahres 2015 mit einer großzügigen Spende dieses Vorhaben finanziell angestoßen. Sehr bald meldete sich auch eine Hobby-Imkerin aus Eschenhahn, die den Wunsch hatte, der Gemeinde Honig zu spenden und bat, dass der Verkaufserlös für dasTuk-Tuk genutzt würde. Auch ein Ehepaar aus unserer Gemeinde spendete einen namhaften Betrag.

Hans Barth, damaliger Vorsitzender des Rotary Clubs und heute Mitglied des Kirchenvorstandes, hob seiner- zeit auch die Nachhaltigkeit dieses Projektes hervor, da zusätzlich zu dem Fahrzeug auch ein Gemeinde- mitglied einen festen Arbeitsplatz erhalten soll.

Seit Februar 2016 ist es nun endlich soweit – das funkelnagelneue schwarze Tuk-Tuk ist im vollen Einsatz. Anna Makyao, Pfarrerin in Moshi-Pasua berichtet, daß nun täglich mehr und mehr Kranke, Alte und Aids-infizierte versorgt werden können und auch behinderte Kinder, die Mütter bislang auf langen Wegstrecken trugen oder in einfachen Karren transportierten, mit diesem Tuk-Tuk zum Behinderten-Kindergarten gebracht werden. Aktuell sucht die Gemeinde in Moshi zudem noch einen hauptamtlichen Fahrer.

Durch die Spenden aus unserer Gemeinde konnte das Tuk-Tuk vollumfänglich finanziert werden. Die laufenden Lohn- und Betriebskosten werden in den freien Stunden durch Auftragsarbeiten durch die Gemeinde selbst erwirtschaftet.

Dieses Vorzeigeprojekt unserer Gemeinde ist aktive Hilfe zur Selbsthilfe und somit im Sinne unserer Partnerschaft für die Menschen vor Ort ein Projekt mit nachhaltigem Erfolg. Der Moshi-Ausschuss bedankt sich bei allen Spendern und Helfern, die dieses Projekt auf den Weg gebrachtund zum Erfolg geführt haben. Asantesana – herzlichen Dank.

Ulf Grensemann

Mitglied des Kirchenvorstands Vorsitzender des Moshi-Ausschusses

top